Sanddorn als wichtiger Wirtschaftsfaktor

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Sanddorn-Anbau in Mecklenburg-Vorpommern wird eingestellt. Forst Schneebecke setzt künftig auf andere Produkte.

Unbekannte Faktoren: Sanddornanbau nicht mehr rentabel

Seit 2015 wird ein dramatischer Rückgang der Sanddornbestände beobachtet, und die Ursache dafür ist unbekannt. Das Problem betrifft sowohl wildlebende als auch angebaute Pflanzen und hat bereits zu erheblichen Verlusten geführt. Trotz intensiver Forschung gibt es noch keine klaren Antworten auf die Frage, was das Sterben der Sanddornbeeren verursacht.

Im Jahr 2017 musste der erste Mecklenburger Betrieb aufgeben, weil die Sanddornsträucher in großer Zahl erkrankten und starben. Auch der Agrarbetrieb Forst Schneebecke investierte in eine unterirdische Bewässerungsanlage, um den Pflanzen Trockenstress zu ersparen. Doch trotz dieser Maßnahmen konnte das Sterben nicht gestoppt werden. Innerhalb von drei bis vier Jahren breitete sich die Krankheit aus und vernichtete ganze Plantagen. Schneebecke konnte in dieser Saison noch zehn Tonnen Sanddorn ernten, während es in den besten Jahren 200 Tonnen waren. Das genaue Ausmaß der Krankheit und die Ursache sind bis heute unbekannt.

Sanddornbauern ohne Lösung: Krankheit vernichtet Erträge

Obwohl das Landwirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern einen Pilz als Ursache für das Sanddornsterben vermutet, ist der Agrarbetriebschef Benedikt Schneebecke skeptisch. Er beobachtete, dass die Krankheit erst nach drei bis vier Jahren auftritt und die Sträucher zunächst normal wachsen und dann plötzlich absterben. Trotzdem wurden in der Vergangenheit zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, um die Ursache für das Sterben der genügsamen Pflanzen herauszufinden, aber ohne Erfolg.

Obwohl das Ministerium von den Sanddornbauern schon lange auf das Problem hingewiesen wurde, reagierte es erst 2021 mit einem Forschungsprojekt. Für die betroffenen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern kam das zu spät. Neben dem Verschwinden der orangenen Früchte aus dem Landschaftsbild könnten auch Hofläden, die Beeren zu Tee, Konfitüre oder Kosmetik verarbeiten, aufgeben. Das Sanddornsterben stellt damit nicht nur eine wirtschaftliche Bedrohung dar, sondern auch eine kulturelle und landschaftliche Veränderung. Es bleibt abzuwarten, ob das Forschungsprojekt zu einem Heilmittel gegen die Krankheit führen wird.

Forschungsprojekt wurde zu spät aufgesetzt

Obwohl der Sanddorn im Norden von Deutschland von einem Pilz befallen ist, bleiben seine Früchte nach wie vor gefragt. Sie sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe besonders gesund und wirken u.a. entzündungshemmend. Mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt von bis zu 1300 Milligramm auf 100 Gramm sind sie sogar gesünder als Zitronen. Glücklicherweise droht kein Mangel an heimischen Sanddornprodukten, da in Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Pflanzen intakt sind. Dorothee Berger, Chefin eines großen Betriebs in Werder, bestätigt, dass sie keine Probleme mit ihren Sträuchern haben. Die Sanddornproduktion kann somit in anderen Regionen fortgeführt werden.

Trotz der Sanddornkrise behält Benedikt Schneebecke seine Ernte- und Frostungstechnik. Er könnte sich vorstellen, wieder in die Sanddornproduktion einzusteigen, wenn die Ursache gefunden wird. Bis dahin setzt er auf Weihnachtsbäume.

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