Die Auswertung der Abrechnungsdaten der AOK PLUS zeigt, dass psychische Beschwerden, Kopfschmerzen und Übergewicht bei Auszubildenden in Sachsen in den letzten Jahren zunehmen. Rückenerkrankungen hingegen sind rückläufig, bleiben jedoch auf einem hohen Niveau. Diese Ergebnisse bieten einen Einblick in den Gesundheitszustand der Auszubildenden und sollten als Anlass genommen werden, präventive Maßnahmen zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit zu ergreifen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Frauen sind häufiger von psychischen Beschwerden betroffen als Männer
Die Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigen, dass psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen im Jahr 2022 zunehmend verbreitet waren. Depressionen und Angstzustände haben im Vergleich zu 2017 erheblich zugenommen. Besonders besorgniserregend ist, dass jede elfte Auszubildende unter Angstzuständen litt, während nur jeder 32. Auszubildende betroffen war. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die psychische Gesundheit junger Menschen zu priorisieren und entsprechende Unterstützung anzubieten.
Laut Dr. Carolin Gebauer von der AOK PLUS könnten die Ereignisse der letzten Jahre wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und der Ukraine-Krieg sowie die gestiegene Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen den Anstieg von Angstzuständen und Depressionen bei jungen Menschen erklären.
Um Menschen dabei zu helfen, den Stress zu bewältigen und psychische Leiden zu verhindern, stellt die AOK PLUS verschiedene Angebote im psychischen Bereich zur Verfügung. Diese Angebote können auch als Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung von Depressionen genutzt werden. Es gibt spezielle Behandlungsprogramme, die eine umfassende Versorgung junger Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleisten. Ein Beispiel dafür ist das kostenfreie Online-Selbsthilfeprogramm moodgym, das bei der Vorbeugung oder Verringerung von depressiven Symptomen hilfreich sein kann. Weitere Informationen finden Sie unter moodgym.de.
Rückenschmerzen bei Auszubildenden trotz rückläufiger Zahlen noch immer verbreitet
Psychische Beschwerden gehen oft mit psychosomatischen Erkrankungen einher. Trotz eines Rückgangs der Wirbelsäulen- und Rückenerkrankungen zwischen 2017 und 2022 hatte 2022 immer noch jeder fünfte sächsische Auszubildende Rückenschmerzen.
Frauen sind doppelt so häufig von Kopfschmerzen betroffen wie Männer.
Mehr weibliche Auszubildende in Sachsen sind übergewichtig
Im Jahr 2022 waren 6,2% der Auszubildenden in Sachsen krankhaft übergewichtig. Besonders auffällig ist der Anstieg in der jüngsten Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen, bei denen der Anteil bei 7,5% lag. Im Vergleich zu 2017 ist dies ein Anstieg um 14%. Obwohl der Zuwachs bei den männlichen Auszubildenden insgesamt höher war, sind mehr weibliche Auszubildende von Übergewicht betroffen.
Im Vergleich zu 2017 ist der Anteil junger Frauen mit Essstörungen um 58% gestiegen. Im Jahr 2022 zeigten 1,9% der weiblichen Auszubildenden ein gestörtes Essverhalten, während sich bei den männlichen Auszubildenden das Niveau mit 0,2% annähernd gleich blieb. Die hohe Anzahl übergewichtiger junger Menschen ist alarmierend, da Adipositas oft mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes einhergeht. Essstörungen wie Bulimie und Magersucht können ebenfalls zu körperlichen Beeinträchtigungen und erheblichem psychischem Leiden führen, sogar zum Tod. Es wäre erstrebenswert, ein gesundes Verhältnis von Gewicht und Essverhalten zu erreichen.
Infektionen der oberen Atemwege führen zu häufigen Krankschreibungen bei Auszubildenden
Im Jahr 2022 stieg der Krankenstand der Auszubildenden in Sachsen im Vergleich zu 2017 um 1,4 Prozentpunkte auf 6,3%. Jeder Auszubildende war durchschnittlich 22,8 Tage arbeitsunfähig aufgrund von Krankheit. Akute Infektionen der oberen Atemwege waren die häufigste Ursache für die Krankschreibung mit einem Anteil von 40,3%. Infektiöse Darmkrankheiten waren mit 9,6% die zweithäufigste Ursache. Diese Trends waren bereits 2017 erkennbar.
AOK PLUS bietet Programme zur Förderung der Gesundheit von Auszubildenden
Die Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigen, dass der größte Teil von ihnen gesund ist. Jedoch sind Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychischer Stress bereits in jungen Jahren ein Problem. Daher ist es ratsam, dass Auszubildende gesundheitsförderliche Gewohnheiten entwickeln und mit ihrem Arbeitgeber über ein gesundes Arbeitsumfeld sprechen.
Mit dem Programm „AOK-liveonline“ ermöglicht die AOK PLUS Schülern, Auszubildenden und Studenten kostenfreie Online-Coachings zu Themen wie Stressmanagement, Entspannungstechniken, gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion.
Die AOK PLUS ermöglicht es Auszubildenden, pro Jahr zwei kostenlose Gesundheitskurse zu besuchen. Diese Kurse decken Themen wie gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung ab und werden von fast 3.000 zertifizierten Anbietern angeboten. Um passende Kurse zu finden, steht den Auszubildenden die Kurssuche auf plus.aok.de/kurse zur Verfügung. Zusätzlich bietet die AOK PLUS im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Programme an, um die Gesundheitskompetenz der Auszubildenden sowie der Ausbilderinnen und Ausbilder zu verbessern.
Die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden der Auszubildenden. Es ist entscheidend, dass ihnen von Anfang an kompetente Ansprechpartner zur Seite stehen, die ihnen bei Gesundheitsfragen helfen können. Diese Ansprechpartner sind in der Lage, Belastungen, sei es körperlicher oder seelischer Natur, frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Weitere Informationen für Arbeitgeber finden Sie im Fachportal für betriebliche Gesundheit der AOK PLUS unter plus.aok.de/betriebliche-gesundheit.
Bei der vorliegenden Analyse wurden die Daten von 53.736 Auszubildenden in Sachsen im Alter von 15 bis 29 Jahren verwendet, die alle bei der AOK PLUS versichert sind, um genaue Informationen über ihren Gesundheitszustand zu erhalten.
Gesundheitsförderung bei Auszubildenden in Sachsen dringend erforderlich
Die Auswertung der Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen verdeutlicht einen alarmierenden Anstieg psychischer Erkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen sowie Übergewicht. Diese gesundheitlichen Probleme können die Lebensqualität der jungen Menschen erheblich beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Auszubildende frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre Gesundheit zu schützen und zu verbessern.
Die AOK PLUS engagiert sich aktiv für die Gesundheit von Auszubildenden und bietet eine breite Palette an Programmen und Unterstützungsmöglichkeiten an. Diese haben zum Ziel, Auszubildende dabei zu unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch gezielte Prävention und frühzeitige Behandlung können die negativen Auswirkungen von psychischen Erkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen sowie Übergewicht reduziert werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Auszubildenden und Unternehmen ist dabei von großer Bedeutung, um die Gesundheit der jungen Menschen zu fördern und ihnen kompetente Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Mit den richtigen Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten können Auszubildende ihre Ausbildung gesund und erfolgreich absolvieren.